P. Christoph führt in den Abend ein

„Du bist mir wertvoll“: eine Brücke zwischen Wien und Aleppo

Studenten und Berufstätige von CL in Wien haben in der Adventszeit einen Benefizabend organisiert, um dem Schrei der Armen gegenüber nicht gleichgültig zu bleiben. Mit den Einnahmen wurden Familien in Aleppo unterstützt.

“Was drückt der Schrei des Armen aus, wenn nicht sein Leiden und seine Einsamkeit, seine Enttäuschung und Hoffnung? Die Antwort Gottes ist eine Anteilnahme voller Liebe an der Situation des Armen.” Das sind die Worte von Papst Franziskus zum Welttag der Armen 2018.
Als Antwort auf diese Aufforderung des Papsts fand am 8.12.2018 ein Benefizabend in der Katholischen Hochschulgemeinde Wien (KHG) statt. „Du bist mir wertvoll: damit Familien in Aleppo ihr Leben neu aufbauen können“ war der Titel des Abends, der von der Bewegung von Comunione e Liberazione veranstaltet wurde, um Geld für bedürftige Menschen aus Syrien zu sammeln.
Pater Christoph Matyssek, Hochschulseelsorger und Missionar der Priesterbruderschaft des Hl. Karl Borromäus, ist mit einem Priester in Aleppo befreundet, der ihn um Unterstützung für die dort lebenden Familien gebeten hat. Berufstätige und Studenten der Bewegung halfen, den Abend zu organisieren. Das Essen wurde von jungen Katholiken aus Syrien und dem Irak vorbereitet. Viele von ihnen wurden erst im vergangenen Jahr getauft.
Höhepunkt des Abends war ein Interview mit Pater Hugo Alaniz aus Aleppo. Er sprach mit ruhiger, man möchte fast sagen froher, Stimme über die schwierige Situation, die die dort ansässigen Christen und Muslime tagtäglich erleben. Mehrmals sagte er, wie dankbar er trotzdem sei, da sich die Lage schon verbessert habe. Auch bat er um unser Gebet für die dort lebenden Menschen. Besonders beeindruckend war seine Aussage, dass es für ihn ein großer Segen sei, an diesem Ort Priester sein zu dürfen, weil er dort täglich die Erfahrung mache, wie nahe diese Leute dem Kreuz Jesu sind.

Musik begleitete den Abend

Die Schönheit des Abends zeigte sich durch Beiträge ganz unterschiedlicher Gruppen von Personen: Studierende, eine Musikgruppe, eine Gruppe für arabisches Kochen sowie anwesende Berufstätige und Familien. Alle hatten das Ziel, bedürftigen Menschen in Syrien zu helfen und so eine Brücke zwischen Wien und Aleppo zu bauen. Das gemeinsame Essen, die Gespräche, die Musik und das Zeugnis von Pater Hugo waren ein schöner Moment und gelebte Gemeinschaft.
Man fühlte sich an die Worte des Papstes zum Welttag der Armen erinnert: „Wahrscheinlich ist dieser Welttag wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut; und dennoch kann er ein Zeichen des Mitfühlens mit den Notleidenden sein, damit sie die tätige Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren. Nicht eine Weitervermittlung brauchen die Armen, sondern das persönliche Engagement jener, die ihren Schrei hören. Der Schrei des Armen ist auch ein Ruf der Hoffnung, mit dem er die Gewissheit ausdrückt, befreit zu werden“ (Papst Franziskus am Welttag der Armen 2018).